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MAINZ-DORTMUNDER DOSISMODELL MDD"
Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 34, 8, 1999
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Zur Zielsetzung des Mainz-
Dortmunder Dosismodells MDD
Das Mainz-Dortmunder Dosismodell (MDD)
strebt eine einheitliche retrospektive Be-
wertung der auf die Lendenwirbelsäule ein-
wirkenden körperlichen Belastungen durch
das Heben oder Tragen schwerer Lasten
oder durch Tätigkeiten in extremer Rumpf-
beugehaltung in unterschiedlichen beruf-
lichen Tätigkeitsfeldern und bei unter-
schiedlichen Zeitstrukturen der Belastung
an. Es legt schichtbezogene Mindestkrite-
rien hinsichtlich der Höhe und Dauer von
Belastungen fest, die für die Berücksichti-
gung in einer Tages- und Lebensdosis der
arbeitsbedingten körperlichen Belastung in
Frage kommen sollen. Auf dieser Grundlage
werden Vorschläge für eine kritische Dosis
der Arbeitsschicht sowie eines Arbeits-
lebens gemacht, bei deren Überschreitung
eine Schädigung der Bandscheiben der
LWS wahrscheinlich sein soll und die so-
mit die arbeitstechnischen Voraussetzungen
für die Anerkennung einer Berufskrankheit
Nr. 2108 erfüllen.
Mit der Aufnahme der Berufskrankheit
Nr. 2108 Bandscheibenbedingte Erkran-
kungen der Lendenwirbelsäule . . ." in die
Liste der Berufskrankheiten entstand die
Notwendigkeit, vergleichbare Daten über
die körperlichen Arbeitsbelastungen der
Lendenwirbelsäule in verschiedenen Beru-
fen und Tätigkeiten zu beschaffen. Dabei
handelt es sich um Belastungen, die etwa
30 bis 40 Jahre in die Vergangenheit
auf. Diese müssen zu praktikablen d. h.
überschaubaren Summenmaßen zusam-
mengeführt werden, wenn man sich ein
Bild der einwirkenden Gesamtbelastung
machen will. Dafür bieten sich ­ wie be-
reits bei anderen beruflichen Einflüssen
(z. B. ionisierende Strahlung, Lärm, Stäu-
be) praktiziert ­ Dosismaße als Produkt aus
Stärke und Dauer der jeweiligen Einwir-
kung an.
Den Dosismaßen physikalischer Einwir-
kungen liegt die Vorstellung von einem
Energieäquivalenzprinzip" zugrunde, wo-
nach die gleiche einwirkende Energie ­
d. h. sowohl geringe Belastungen über lan-
ge Zeit als auch hohe Belastungen über kur-
ze Zeit ­ das gleiche biologische Schädi-
gungspotential besitzen sollen. In einem
Fachgespräch zum Thema Dosis-Wirkungs-
Beziehungen der körperlichen Belastung an
der Lendenwirbelsäule" hat die Arbeitsge-
meinschaft der Bau-Berufsgenossenschaften
am 4. November 1998 in Hamburg unter
der Beteiligung von Autoren des MDD die-
se Problematik diskutiert. Dabei wurde die
Übereinstimmung der Referenten sowohl
zur prinzipiellen Ableitbarkeit von Dosis-
maßen als auch zu deren Grenzen deutlich.
Diese Grenzen ergeben sich zunächst aus
der bisher noch schmalen empirischen Da-
tenbasis zur Stützung von Dosismodellen
physischer Belastungen. Folgende Aspekte
sind im Einzelnen zu berücksichtigen:
a) Dosis-Wirkungs-Beziehungen der kör-
perlichen Belastung folgen keiner linea-
ren, sondern einer U-Kurve", d. h. so-
wohl geringe Belastungen (Adapta-
tionsmangel) als auch sehr hohe Be-
lastungen (Überforderung) wirken
schädigend. Eine optimale Belastung
trainiert dagegen die jeweils bean-
spruchten Strukturen des Bewegungs-
apparates und macht sie gegen nachfol-
gende Belastungen und Alterungspro-
zesse resistenter.
b) Das Energieäquivalenzprinzip gilt nur in
einem sehr begrenzten Bereich. So üben
bei gleichem Dosis-Produkt extrem hohe
Belastungen von kurzer Dauer oder be-
sonders geringe Belastungen von langer
Dauer nicht die gleichen biologischen
Die Beurteilung der Belastung der Wirbelsäule
­ Anmerkungen zum Mainz-Dortmunder Dosismodell MDD" ­
(Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 34 (1999), S. 101­122)
zurückreichen und die auch bei bekannter
Schwerarbeit früher nicht nach Kriterien
untersucht worden sind, die für Erkran-
kungen des Stütz- und Bewegungsappara-
tes von Bedeutung sind. Die klassische"
Arbeitsphysiologie hat bis in die jüngste
Vergangenheit körperliche Arbeit nach Kri-
terien des Energieverbrauchs durch dyna-
mische Ganzkörperarbeit bzw. die daraus
resultierende Beanspruchung des Herz-
Kreislauf-Systems untersucht und bewertet.
Relevante Belastungen des Stütz- und Be-
wegungsapparates sind jedoch durch die
muskuläre Aktivierung und Ermüdung so-
wie durch die biomechanische Belastungs-
abschätzung sensibler Strukturen ­ Band-
scheiben, Wirbelgelenke, Knorpelflächen
großer Gelenke ­ und deren Zeitverlauf zu
beurteilen. Das vorgeschlagene Dosismodell
MDD baut auf diesem Ansatz auf.
Die Diskussion um die Verursachung von
Schäden der Bandscheiben der LWS durch
schwere körperliche Arbeiten wird in
Deutschland seit mehreren Jahrzehnten
(
Baader
1950) und bis in die Gegenwart
kontrovers geführt. Was für die meisten
Berufskrankheiten selbstverständlich ist,
bleibt am Bewegungsapparat noch immer
umstritten: Nahezu jede Berufskrankheit
entsteht sowohl durch altersbedingte als
auch durch belastungsbedingte Einflüsse
und durch die individuelle Disposition. An
der Beschleunigung chronisch-degenerati-
ver Prozesse am Stütz- und Bewegungs-
apparat durch hohe körperliche Belastun-
gen kann es bei gründlicher fachlicher Be-
schäftigung mit diesem Thema keinen Zwei-
fel geben. Klärungsbedarf besteht jedoch
bei der Bemessung der Stärke und der zeit-
lichen Dauer bzw. Verteilung der physi-
schen Belastungen, die geeignet sind, sol-
che Schädigungen zu verursachen.
Die Voraussetzungen
für die Ableitung von Dosismodellen
Körperliche Belastungen einer beruflichen
Tätigkeit bzw. eines Berufslebens treten in
sehr vielfältigen Mustern von unterschied-
lichen Lasten, Körperhaltungen, Häufigkei-
ten, Belastungszeiten und Entlastungszeiten
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med.
B. Hartmann
Bau-Berufsgenossenschaft Hamburg
Arbeitsmedizinischer Dienst
Holstenwall 8­9
20355 Hamburg

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Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 34, 8, 1999
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Wirkungen wie eine der Belastbarkeit
gemäße mittlere Belastung aus. Für mitt-
lere Belastungsbereiche scheint es in-
dividuelle Kennlinien" von Dosis-Wir-
kungs-Beziehungen zu geben, über die
uns aber nur begrenzte wissenschaft-
liche Erkenntnisse vorliegen.
c) Die Schädigung der Bandscheiben
scheint nicht allein die Folge eines Er-
müdungsprozesses des Bandscheibenge-
webes durch Überforderung des Stoff-
wechsels wegen unzureichender Erho-
lung und somit mangelhafter Ernährung
zu sein (= Stoffwechseldefizit-Kompo-
nente), sondern sie wird durch beson-
ders hohe dynamische Belastungsspitzen
beschleunigt. Diese Spitzenwerte erzeu-
gen Mikrofrakturen in den für die
Ernährung besonders wichtigen Grund-
und Deckplatten der benachbarten Wir-
belkörper, die durch Mikrokallus repa-
riert werden, der jedoch für Nährstoffe
schlechter als das ursprüngliche Gewe-
be durchgängig ist (= Mikrotrauma-Kom-
ponente).
Zur Ermittlung von Dosismaßen der kör-
perlichen Belastung hat es bisher weltweit
keine geplanten wissenschaftlichen Studien
mit dem Ziel gegeben, das Belastungs-Be-
anspruchungs-Verhältnis der Schädigung
von Bandscheiben bzw. der komplexen Be-
wegungssegmente der Lendenwirbelsäule
in vivo bei unterschiedlichen Belastungs-
Zeit-Relationen quantitativ exakt zu be-
stimmen. Die von den Autoren des MDD
als wichtigste Referenzquelle verwendeten
Untersuchungen von
Riihimäki
et al.
(1985/1989/1990) und
Wickström
et al.
(1985) sind die besten verfügbaren epide-
miologischen Anhaltspunkte aus der Lite-
ratur. Sie versetzen uns in die Lage, Dosis-
Wirkungs-Abschätzungen vorzunehmen.
Zum Lösungsansatz des MDD
Die Autoren des MDD folgen bei der Ab-
leitung ihres Dosismodells überwiegend
den auch für andere Dosismaße akzeptier-
ten Grundsätzen. Im Einzelnen müssen sie
jedoch wegen der o. a. Datenlage Kompro-
misse schließen, weil sie sich den Anforde-
rungen an eine retrospektive Belastungs-
analyse für Berufskrankheiten-Verfahren
stellen wollen. Dabei sind verschiedene
Lösungsvorschläge der Autoren des MDD
im Hinblick auf die weitere Entwicklung
von Dosismaßen diskussionswürdig und bei
weiteren Überarbeitungen zu überdenken:
Um adaptiv bzw. indifferent wirkende Be-
lastungen von schädigenden Belastungen
abzugrenzen, legen die Autoren eine bio-
mechanisch wirksame Mindest-Expositions-
stärke in Höhe von
3,2 kN
für Männer bzw.
Mit ihrer quadratischen Bewertung der
Kompressionskraft bewegen sie sich somit
in eine richtige Richtung ­ die Höhe des
Exponenten dürfte jedoch noch nicht exakt
bestimmt sein.
Die Berechnung der Druckkräfte zur Be-
urteilung der Belastungshöhe macht zur
Vereinfachung des Verfahrens (was bei
einer fast immer retrospektiv durch-
zuführenden Belastungsermittlung unum-
gänglich ist) einige Annahmen, die nicht in
allen Punkten nachvollziehbar dargestellt
worden sind. Der Berechnung liegen die
Druckkraftkurven von
Jäger
und
Lutt-
mann
(1994a) zu Grunde, die sich im Ver-
hältnis zur Rumpfneigung bzw. zum Zeit-
verlauf während des Hebe-, Trage- oder
Umsetzvorganges ergeben. Nicht zu erken-
nen ist jedoch, weshalb die Eigenbela-
stung" durch das Rumpfgewicht ohne Zu-
satzlast für das Umsetzen ohne starke
Rumpfneigung mit 800 N, für das Tragen
vor oder neben dem Körper ebenfalls ohne
starke Rumpfneigung mit 1000 N ange-
nommen wird. Verzichtet wurde auf die an
anderer Stelle von
Jäger
und
Luttmann
(1994b) dargestellten und mit anderen Un-
tersuchungen (z. B.
Deuretzbacher
und
Rehder
1995) in Übereinstimmung stehen-
den Erkenntnisse, daß gerade die Dynamik
des Hebevorganges (mit dem auch jeder
Trage- oder Umsetzvorgang eingeleitet wer-
den muß) zu kurzzeitigen Belastungsspit-
zen führt, die von erheblicher Bedeutung
für die mikrotraumatische Komponente der
Schädigung von Bandscheiben sein dürfte.
Das MDD bewertet jedes Heben von
Lasten so, als ob es vom Boden erfolgt und
dabei eine weite Rumpfvorbeugung not-
wendig ist, bei der ein Winkelbereich um
60
°
durchlaufen wird. Das kann zu erheb-
lichen Fehlbewertungen führen, wenn eine
Last mit größerer äußerer Dimension und
günstig gelegenem Schwerpunkt (senkrecht
stehende Gestelle, Balken, Gerüstbauteile
etc.) aus einer aufrechten Körperhaltung
körpernah ohne erhebliche Vorbeugung des
Rumpfes gehoben werden kann.
Das Bewertungsproblem
einer kritischen Dosis"
Der wissenschaftliche Erkenntnisstand über
quantitative
Zusammenhänge zwischen
arbeitslebenswirksamen Belastungen, die
biomechanisch und in ihrem Zeitumfang be-
rechnet worden sind, und den daraus ent-
standenen morphologischen Folgen für die
Bewegungssegmente der Lendenwirbel-
säule ist noch lückenhaft. Dennoch ist die
Bestimmung eines Schwellenwertes für die
Auslösung einer zur Schädigung hinrei-
chenden Belastung erforderlich, um die
2,5 kN
für Frauen als Kompressionskraft
auf die Bandscheibe L5/S1 fest. Sie unter-
scheiden sich damit nur unwesentlich von
der durch NIOSH (
Waters
et al. 1991)
altersunabhängig maximal empfohlenen
Bandscheibendruckkraft von 3400 N. Der
Bezug zu den im BK-Merkblatt angegebe-
nen Lastgewichten für Beschäftigte ab
40 Jahre, deren regelmäßiges Heben oder
Tragen mit einem erhöhten Risiko für
die Entwicklung bandscheibenbedingter Er-
krankungen der Lendenwirbelsäule ver-
bunden sind", erscheint wenig glücklich.
Damit wird eine Altersdifferenzierung in
das Dosismodell eingeführt, die dann auch
konsequent zu Ende zu führen wäre. Da Ar-
beiten mit hohen körperlichen Belastungen
nahezu immer weit vor dem 40. Lebensjahr
beginnen, wird nicht plausibel, weshalb
auch für Männer der geringere Wert von
3,2 statt 3,4 kN anzusetzen ist.
Bei extremen Rumpfbeugehaltungen"
wird eine wesentliche Abweichung von die-
ser biomechanisch begründeten Mindest-
Expositionsstärke zugelassen, für die es kei-
ne experimentell gestützten Daten gibt: Es
wird beim MDD hier ein Mindestwert der
Bandscheibendruckkraft von nur 1700 N
angenommen. Vermutlich soll so die unzu-
reichend geklärte Frage über die Wirkun-
gen dauerhafter ununterbrochener Druck-
belastungen auf die Bandscheibe L5/S1 bei
Zwangshaltungen in tiefer Rumpfbeuge
>
90
°
umgangen werden. Wird es jedoch
auf Dauer zu umgehen sein, die im BK-
Merkblatt formulierte Vereinfachung, daß
extreme Rumpfbeuge einer Arbeitshaltung
entspricht, bei der der Oberkörper aus der
aufrechten Haltung um mehr als 90
°
ge-
beugt wird", neu zu definieren? Weder die
Daten von
Havelka
(1980) aus dem ost-
deutschen Kupferbergbau noch die gleich-
lautenden Ergebnisse der biomechanischen
Abschätzungen aller bekannten Modelle
stützen die besondere Belastung bei
>
90
°
,
sondern eher in niedrigeren Beugewinkeln
zwischen 60 und 70
°
. Es sind jedoch dau-
erhafte ununterbrochene Belastungen ohne
mögliche Aufrichtpausen zu Grunde zu
legen, denen eine Stoffwechselermüdung
der Bandscheiben ( Stoffwechsel-Kompo-
nente") unterstellt wird.
Die quadratische Bewertung der Kom-
pressionskräfte im Verhältnis zur Einwir-
kungszeit im MDD stützen die Autoren auf
experimentelle Untersuchungen von
Brinck-
mann
et al. (1988). Diesen Untersuchun-
gen ist zu entnehmen, daß zumindest in
Extrembereichen der Belastung, die zum
Bruch von Strukturen führen, keine ein-
fache multiplikative Verknüpfung im Sinn
des o. a. Energieäquivalenzprinzips" für
Dosis-Wirkungs-Beziehungen zulässig ist.

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errechneten Dosiswerte im Berufskrank-
heiten-Verfahren zu bewerten.
Dabei können sich die Autoren vom
MDD nur auf eine Studie stützen, die in
mehreren aufeinanderfolgenden Publikatio-
nen schrittweise dargestellt worden ist und
die diesen Anspruch annähernd erfüllt
(
Riihimäki
et al. 1985,
Wickström
et al.
1985,
Riihimäki
et al. 1989 und 1990). Für
das MDD interessiert besonders die Unter-
suchung der Belastung durch
Wickström
,
die für die Ableitung einer kritischen Do-
sis" herangezogen wurde. Dazu ist festzu-
stellen:
Die Untersuchung von
Wickström
verwen-
det nur grobe, an das OWAS-Verfahren an-
gelehnte Klassifikationen der Lasten und
der Rumpfbeugewinkel, die durch ein
Zeitraster der Beobachtungen ergänzt wer-
den. Durch die Anwendung des Multimo-
mentverfahrens konnten nur Häufigkeiten
über eingenommene Körperhaltungen in-
nerhalb von Zeitklassen von 30 Sekunden,
jedoch keine exakten Belastungszeiten er-
mittelt werden. Das steht der biomecha-
nischen Abschätzung der Belastung nicht
grundsätzlich entgegen, schränkt aber die
Präzision einer daraus errechneten Bela-
stungsdosis ein. Deshalb haben die Autoren
vom MDD z. B.
a) zwischen die bei
Wickström
angege-
benen Beugewinkel-Klassen des
Rumpfes (bis 15
°
/15
°
­90
°
/
>
90
°
)
zusätzliche Klassen linear hinein"-in-
terpoliert".
b) zwischen die Laststufen (unter 5 kg/
5 bis 20 kg/über 20 kg) für ihre
Modellbegründung zusätzliche Last-
stufen linear eingefügt.
Für die Stahlbetonbauer der Studie von
Riihimäki
und
Wickström
bzw. die im
engeren Sinn von ihnen untersuchte Teil-
gruppe der Eisenflechter, aber auch für ihre
Vergleichsgruppe der Hausmaler treffen
derartig gleichmäßige Verteilungen der Beu-
gewinkel und Laststufen nicht zu.
In der Berechnung eines möglichen Richt-
wertes der schädigenden Dosis wurden am
Beispiel der Stahlbetonbauer/Eisenflechter
14,6 Jahre als mittlere Belastungsdauer und
zusätzlich für sonstige Bautätigkeiten 4,2
Jahre berücksichtigt. Die Tätigkeiten in der
Land- und Forstwirtschaft von durch-
schnittlich 4,2 Jahren, welche für die von
Riihimäki
untersuchten Personen zusätz-
lich gelten, wurden nicht in den MDD-Richt-
wert einbezogen. Aus derartigen Tätigkei-
ten ist jedoch bekannt (z. B.
Bovenzi
&
Bet-
ta
1994), daß sie insbesondere im Erhe-
bungszeitraum der Studie von
Riihimäki
retrospektiv ca. ab 1960 mit hohen kör-
perlichen Belastungen auch für den Bewe-
gungsapparat einhergehen. Mikrotraumata
Der gegenwärtige Erkenntnisstand reicht
aber nicht aus, um daraus einen für die
Prävention feststehenden Grenzwert der
schädigenden körperlichen Belastung abzu-
leiten, weil die vorliegenden Angaben zur
beruflichen Exposition in epidemiologi-
schen Untersuchungen nicht zufriedenstel-
lend sind" (
Jäger
et al. 1999). Vielmehr
verfügen wir über einen vorläufigen Richt-
wert, der durch weitere intensive Unter-
suchungen mit einem geeigneten Metho-
denset aus epidemiologischen und arbeits-
wissenschaftlichen Untersuchungen präzi-
siert werden muß.
Zur Gewinnung der Primärdaten für
die Berechnung einer Dosis im MDD
Von der Ermittlung der Primärdaten hängt
das Ergebnis jeder Dosisberechnung ganz
erheblich ab, weil durch die Multiplikation
oder Potenzierung mehrerer geschätzter Pa-
rameter extreme subjektive Unterschiede
entstehen können. In der Darstellung vom
MDD wird zur Gewinnung der Primärdaten
ausgesagt, daß
a) mit Hilfe eines standardisierten Kurz-
erhebungsbogens eine schriftliche Be-
fragung des Versicherten und der Be-
schäftigungsbetriebe zur Hebe-, Trage-
und Rumpfbeugebelastung erfolgen soll,
b) diese nach Durchsicht und Auswertung
zu einer Stellungnahme nach Aktenlage
führen soll, in der eine Gefährdung als
unwahrscheinlich angesehen wird oder
weitere Ermittlungen erforderlich sind,
c) eine ausführliche Belastungserhebung
z. B. eine persönliche Befragung des Ver-
sicherten und der Arbeitgeber, bei Be-
darf auch anderer Personen durchge-
führt und bei noch vorhandenen Ar-
beitsplätzen eine Belastungsanalyse vor
Ort vorgenommen werden soll, wenn
ein erhöhtes Risiko nicht auszuschließen
ist.
Die Schwierigkeiten der retrospektiven
Belastungserhebung sollen nicht übersehen
werden. Es ist durch Untersuchungen hin-
reichend bewiesen, daß bei subjektiven Be-
lastungsbeschreibungen von Beschwerden
betroffene bzw. beschwerdenfreie Beschäf-
tigte gleicher belastender Tätigkeiten, aber
auch die verantwortlichen Vertreter von
Unternehmen deutlich unterschiedliche An-
gaben über die Höhe und den zeitlichen
Umfang der Belastungen machen. Diesen
Schwierigkeiten wird man gegenwärtig nur
durch das Wissen und die Befähigung zur
Belastungsbeurteilung des Fachpersonals
begegnen können, das mit den Grundlagen
der Wirkungen sowie der Erhebungsme-
thoden körperlicher Belastungen vertraut
ist, sich regelmäßig mit der Untersuchung
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durch das Gehen mit Lasten auf besonders
unebenem Gelände, das Heben, Tragen,
Werfen besonders schwerer Lasten und
z. T. erhebliche Ganzkörpervibrationen sind
darin eingeschlossen. Es ist also berechtigt
anzunehmen, daß 4,2 Jahre der Tätigkeit
in der Land- und Forstwirtschaft minde-
stens gleichwertig mit der Tätigkeit als
Stahlbetonbauer/Eisenflechter zu einer
Schädigung beigetragen haben. Die Ge-
samtdauer relevanter Belastungen würde
sich für Eisenflechter auf der Basis von
Riihimäki
auf ca. 23 Jahre erhöhen. Zu die-
sem durchschnittlichen Mindestwert gehört
jedoch eine nicht näher bestimmte Streu-
ung, die im Einzelfall eine geringere Bela-
stungszeit als 23 Jahre nicht ausschließt.
Zur Begründung besonders kurzer Wir-
kungszeiten für die Verursachung von Schä-
den durch das Tragen besonders schwerer
Lasten mit großer Häufigkeit wird eine
Quelle über Hafenarbeiter von
Mach
et al.
(1974) herangezogen. Diese erweist sich
für eine quantitative epidemiologische Ab-
schätzung der Schädigung der Lendenwir-
belsäule als wenig brauchbar. Die Um-
schlagarbeiter mit einem Durchschnittsalter
von nur 25,4 Jahren bei durchschnittlich
6,2 Jahren Berufstätigkeit waren nach den
Erkenntnissen über die biomechanische
Festigkeit der Grund- und Deckplatten von
Wirbelkörpern (
Jäger
et al. 1994a) in
einem Alter optimaler Belastbarkeit. Die
Publikation enthält keine verwertbaren An-
gaben zur Exposition der Hafenarbeiter
oder zum Grad der Schädigung ihrer Band-
scheiben.
Mach
et al. fanden bei 35 Pa-
tienten eine isolierte Osteochondrose und
bei 29 Patienten eine Osteochondrose und
Spondylose unbekannten Grades, wovon
2
/
3
der Veränderungen an der Brustwirbel-
säule und somit wohl nur ein Drittel an der
Lendenwirbelsäule nachzuweisen waren.
Für den Nachweis, daß bei sehr hohen Be-
lastungen (auch in anderen Tätigkeitsgrup-
pen) extrem kurze durchschnittliche Bela-
stungszeiten einer ganzen Gruppe von Ex-
ponierten mit ca. 6 Jahren ­ d. h. noch weit
unterhalb der im BK-Merkblatt genannten
Mindestdauer von 10 Jahren ­ für die
Entstehung eines chronisch-degenerativen
Bandscheibenschadens genügen, ist diese
Quelle nicht geeignet.
Alle bis hier dargestellten Einschränkun-
gen ändern nichts daran, daß das MDD das
derzeitig
beste verfügbare Verfahren
zur
einheitlichen Berechnung der Belastung auf-
grund eines Dosismodells ist. Das gilt ins-
besondere im Hinblick darauf, daß es heute
bei der retrospektiven Ermittlung von kör-
perlichen Belastungen, die in früheren Jahr-
zehnten stattgefunden haben, keine grund-
sätzlich anderen Lösungswege geben kann.

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von körperlichen Belastungen an Arbeits-
plätzen eines bestimmten Gewerbezweiges
beschäftigt hat und die Historie der Verän-
derung körperlicher Belastungen innerhalb
der letzten Jahrzehnte kennt. Eine auto-
matische Zuweisung dieser Aufgabe an ei-
ne beliebige Person ohne besondere Kennt-
nisse und ohne ein Training in der Bela-
stungsuntersuchung muß ausgeschlossen
werden. Das sollte vorsorglich in einer Dar-
stellung zur Anwendung vom MDD formu-
liert werden.
Um im Verlauf der nächsten Jahre zu
exakten retrospektiven Bestimmungen der
körperlichen Belastung zu kommen, sollte
auch über folgende Vorgehensweisen nach-
gedacht werden:
­ Es werden weitergehende repräsentative
Belastungsuntersuchungen über BK-rele-
vante Tätigkeiten benötigt, die der Er-
mittlung des Normalfalls" der Belastung
und ihrer genaueren Untersuchung bei
abweichenden Bedingungen am Arbeits-
platz zu Grunde liegen. Begonnen wurde
damit u. a. durch die Dortmunder Lum-
balbelastungsstudie (
Jäger
et al. 1998),
die weitergehende Förderung des Haupt-
verbandes der gewerblichen Berufsge-
nossenschaften für das Projekt Ermitt-
lung und Beurteilung vergleichbarer Teil-
tätigkeiten hinsichtlich der Körperhal-
tung und der Wirbelsäulenbelastung bei
verschiedenen beruflichen Tätigkeiten"
und das Forschungsvorhaben Organisa-
tions- und Belastungsstruktur der Bau-
arbeit" (
Fleischer
et al. 1999) bei den
Bau-Berufsgenossenschaften.
­ Für Belastungsuntersuchungen an beste-
henden oder vergleichbaren Arbeitsplät-
zen sollte eine einheitliche Methodik ent-
wickelt werden, wonach die notwendigen
ausführlichen Belastungserhebungen vor
Ort im Einzelfall durchgeführt werden.
Sie muß wenigstens Anweisungen zur
Beurteilung von Lasten, Körperhaltun-
gen und vor allem von einzelnen Bela-
stungszeiten sowie der Zeitstrukturen
einer Tätigkeit enthalten.
­ Personen, die Ermittlungen über körper-
liche Belastungen durchführen, sollten
dafür eine Zertifizierung/Meßberechti-
gung erwerben, wie sie für Messungen
anderer Expositionen längst gefordert
wird. Das Prinzip der Qualitätssicherung
muß auch auf die Beurteilung körper-
licher Belastungen übertragen werden.
­ Die Ausbildung befähigter Personen zur
körperlichen Belastungsanalyse erfordert
ein Curriculum, in dem in der Zusam-
menarbeit von technischen und arbeits-
medizinischen Ergonomen vermittelt
werden
tion von großem Nutzen und dürften dazu
beitragen, die Lastenhandhabungs-Verord-
nung sinnvoll und mit arbeitsmedizini-
schem Sachverstand umzusetzen.
Die vorliegende Stellungnahme zum
Mainz-Dortmunder Dosismodell soll jedoch
einige Sachverhalte deutlich machen:
­ Auch nach der Publikation des MDD und
seiner Begründungen sind viele weitere
Fragen zu klären. Das kann nicht nur
durch die Autoren des MDD, sondern
durch alle mit der Entschädigung von
Berufskrankheiten und mit der Präven-
tion arbeitsbedingter Gesundheitsgefah-
ren durch körperliche Über- und Fehlbe-
lastungen betrauten Träger, d. h. wohl im
Rahmen des erweiterten Präventionsauf-
trages der Unfallversicherungsträger ge-
schehen: Das MDD ist ein weiterer
Schritt zur Lösung eines komplizierten
Problemkreises der beruflichen Bela-
stungsfolgen und Schädigungsmöglich-
keiten. Insbesondere die vorläufige Fest-
legung eines Richtwertes bedarf der wei-
teren Überprüfung in dem Sinn, wie auch
Grenzwerte anderer Expositionen lau-
fend an den gewachsenen Erkenntnis-
stand angepaßt werden müssen.
­ Es sind weitergehende epidemiologische
Studien mit branchenübergreifender Gel-
tung über die quantitativen Beziehungen
zwischen körperlichen Belastungen, struk-
turellen Schädigungen der Bewegungsseg-
mente und deren funktionellen Folgen ein-
schließlich konkurrierender psychischer
Faktoren erforderlich, für die eine ent-
sprechende Forschungsförderung benötigt
wird. Auch bei weitergehendem Wandel
der Wirtschafts- und damit der Tätig-
keitsstrukturen ist zukünftig noch davon
auszugehen, daß ein erheblicher Teil der
Beschäftigten körperlich belastende Arbei-
ten auf Grund hoher Lasten, aber auch
in Verbindung mit Zwangshaltungen und
repetitiven Arbeiten ausüben wird.
­ Die Ermittlung der Primärdaten für die
körperlichen Belastungen an bestehen-
den Arbeitsplätzen bedarf einer einver-
nehmlichen Regelung zwischen allen
dafür zuständigen Partnern der Arbeits-
medizin und der Arbeitswissenschaften.
Die Forderung nach einer Qualitäts-
sicherung der Beurteilungsmethoden
wird auch auf die Ermittlung zeitlich
repräsentativer Daten zum Umfang und
zur Struktur körperlicher Belastungen
eines Beschäftigten angewendet werden
müssen. Ein Nutzen ist daraus sowohl für
die zukünftige Entschädigungspraxis im
Rahmen von Berufskrankheiten als auch
für die zielgerichtete Prävention durch
die ergonomische Gestaltung von Arbeits-
prozessen zu erwarten.
a) arbeitsphysiologische und biomecha-
nische Kenntnisse über die Folgen
körperlicher Belastungen einschließ-
lich Zwangshaltungen
b) Kenntnisse über Zeitstudien ein-
schließlich statistischer Voraussetzun-
gen
c) Kenntnisse über die Verfahren zur Be-
lastungsanalyse
d) Training der Belastungsbeurteilung
durch erfahrene Personen.
Ein derartiges Curriculum sollte den Be-
urteilenden in die Lage versetzen, auch bei
schwierigen Beurteilungssituationen sach-
gerechte eigene Einschätzungen zu treffen,
die einer Überprüfung standhalten können.
Schlußbemerkungen
Die Diskussion um die Aufnahme der band-
scheibenbedingten Erkrankungen der Wir-
belsäule in die Liste der Berufskrankheiten
zeigt, welche Schwierigkeiten es bereiten
kann, einen in der Orthopädie, in der
Arbeits- und Sportmedizin prinzipiell an-
erkannten Belastungs-Beanspruchungs-Zu-
sammenhang so hinsichtlich seines beruf-
lichen Ursachenanteils zu quantifizieren
und zugleich gegenüber konkurrierenden
Einflußfaktoren zu unterscheiden, daß er
den formaljuristischen Anforderungen des
sozialpolitischen Konstrukts einer Berufs-
krankheit" gerecht werden kann. Das
Mainz-Dortmunder Dosismodell entspricht
dem Bemühen einer Expertengruppe, die
notwendigen und vergleichbaren Hand-
lungsbedingungen für die Bearbeitung einer
Fülle von Verdachtsfällen von Berufs-
krankheiten durch die gesetzliche Unfall-
versicherung zu schaffen. Die Autoren ha-
ben sich in diesem Sinn bemüht, einen
praktikablen Weg zur Klärung der haf-
tungsbegründenden Kausalität dieser Fälle
zu finden. Diese Bemühungen der Arbeits-
gruppe um die Entwicklung des MDD sol-
len in diesem Kontext ausdrücklich gewür-
digt werden. Dennoch haben überwiegend
fehlende wissenschaftliche Detailkenntnisse
zu Kompromissen geführt, die nur zeitwei-
lig hingenommen werden sollten unter der
Voraussetzung, diese Kenntnislücken durch
weitere wissenschaftliche Untersuchungen
so schnell wie möglich zu schließen.
Es ist weiterhin zu bedenken, daß auch
hinter jedem Verdachtsfall, der nicht zur
Anerkennung als Berufskrankheit kommen
kann, für den betroffenen Arbeitnehmer ein
erheblicher Konflikt zwischen den beruf-
lichen Belastungen und den körperlichen
Voraussetzungen und somit ein persön-
liches Schicksal steht. Insofern sind exakte
Kenntnisse über Belastungs-Beanspru-
chungs-Beziehungen auch für die Präven-

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Literatur
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richt über das Expertengespräch am
4. November 1998 in Hamburg. Schrif-
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durch Tätigkeiten in extremer Rumpfbeu-
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H. P. Francks (1999): Mainz-Dortmunder
Dosismodell (MDD) zur Beurteilung der
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Heben oder Tragen schwerer Lasten oder
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richt der Tagung des Thüringischen Mini-
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